Der Vietnamese präsentierte an der Kirche ein schönes Zelt. Seine Spezialitäten wurden auch sehr geschätzt. Der „Strawanzer“ hatte seine Bewirtung an den Rathausplatz gelegt, wo auch das „Tandem“ einen Ausschank vorhielt. Die „Fratellis“ deckten den Rathausplatz ebenso ab wie zwei Gast-Wirte. Auf der Schloßstraße schloss sich „Da Livio“ dem Schloßhof an, die Bewirtung war aber klar getrennt. Alle Bewirtungsstände an der Straße betrieb Karin Gschlößl mit ihrem Team, ebenso die dortige Musikbühne. Im Rathauskeller stellte der Kunst- und Hobbykreis aus.
An der Kirche hatte der Markt Wolnzach eine weitere Musikbühne aufgebaut. Auf ihr sollte sich der Sommernachtstraum erfüllen: Der Marktkapelle folgten Tanzdarbietungen verschiedener weiblicher Gruppen der Tanzschule Saphira – wie immer perfekt kostümiert und einstudiert. Um 22 Uhr gab „Brass à Noble“, angeführt von Christian „Charly“ Braun ein großartiges Konzert. Die fünf Bläser wurden durch eine Sängerin für einige neue Stücke bereichert. Ja, da war etwas Großartiges eingetreten. Der Traum erfüllte sich, zumindest für Musikkenner. In der Schloßstraße sollte zu Beginn ein Chor des Liederkranzes in entsprechendes Neuland vorstoßen. Doch die Technik kam nicht zur Wirkung: Die Gäste an den Tischen verstanden kaum etwas. Danach wurde an den Verstärkern gedreht und nach einer Kreativpause stieg „Catcall“ auf die Bühne, eine vierköpfige Girl-Band vor allem aus jungen Wolnzacherinnen. Sie überraschten mit ihrem klaren Beat, perfektem Gesang und Gitarrenklängen, die an ganz große Vorbilder anknüpften. Catcall hatte bei „Saitensprung“ den Bandwettbewerb 2025 gewonnen. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass die Verstärker einfach zu klein waren. Sonst wäre vermutlich die Gemütlichkeit an den Tischen beendet worden. So blieb Catcall eine Musikkulisse. Danach stimmte DJ Roland Oberndorfer die Gäste auf Disco und Tanzen ein. Das war so richtig Karin Gschlößls Handschrift, ihr Traum von glücklichen Gästen.
Ein dritter Traum erfüllte sich weitab, in der Wendenstraße. Im neuen Biergarten des „Stilwirts“ trat Peter Trapp mit seiner Band „Boots“ auf. Dort fühlten sich alle Gäste so richtig wohl. So war einst das Wirtefest: Jeder Wirt engagierte eine Wolnzacher Band. Das volle Haus beim Stilwirt zeigt, dass er seine Gäste wieder fest an sich binden konnte. Wirtin Conny ist glücklich. Der Auftritt am Samstag war sehr kurzfristig zustande gekommen. Die Wolnzacher Bands warteten offensichtlich auf ein Engagement zum Wirtefest. Auch „Lametto“ hätte Zeit gehabt.
Dem Wirtefest ging wie immer der Kindertag des Wolnzacher Gewerbeverbands voraus. Da war wie immer vieles geboten von der Kellerstraße bis zum Ende der Preysingstraße: Hüpfburgen aller Art, Schminken, Geschicklichkeitsspiele, Fahrspaß, Fußball, Glücksrad mit Gratis-Brezen u.v.m. Von einer Zurückhaltung bei den Spenden der Unternehmen war nichts zu spüren. Trotz der hohen Temperaturen waren so viele Kinder, meist in Begleitung ihrer Eltern, im Ortszentrum, dass alle Erlebnisstände durchgehend genutzt wurden. Ein voller Erfolg für die Kleinen, das Standpersonal und den Veranstalter. ek
Foto: Eduard Kastner