Seine Bilder hingen zu Beginn dieses Jahres im Deutschen Hopfenmuseum: Köpfe/Portraits und Stühle gehören zu den bevorzugten Motiven von Sven Kalb aus München. Doch sein Werk ist viel breiter. Neben Skulpturen, bei denen Köpfe zu Vasen mutieren können, treibt ihn seine philosophische und politische Ader auch in die Prosa. Seine Gedichte sind wortarm, aber treffend. In Buchform steuert seine Lebensgefährtin Elisabeth Meisenberger die Begleitbilder, stets klein und freundlich bunt gezeichnet. Nach Pfingsten kam im Hotel Forum, Rom, eine Steigerung der Gedichte Kalbs für die breite Öffentlichkeit: seine Prosa in Italienisch. Für die deutschen Zuhörer übersetzte Kalb die Zeilen ins Deutsche. Doch die Urform schrieb Kalb in Italienisch. Kalb lebte zwei Jahre in Rom, wurde in seiner Jugend zum Wahl-Römer.
Kalb verlegte alle seine Prosa und Kataloge bei der KASTNER AG, weshalb Eduard Kastner in Rom eine kurze Einführung in das Werk Sven Kalbs beisteuerte. Die Autorin Barbara Hoehn, die außerhalb Roms mit ihrer Familie lebt, führte in die Prosa Kalbs ein. So berichtet Kalb aus einem süditalienischen, in dem die Mafia regiert. Es gibt keine Festnahmen, obwohl bereits rund 300 Morde gezählt sind. Das findet sich in den Gedichten nur abstrakt. Kalb kennt auch Rom von seiner internen Seite: Im erzkonservativen „Opus Dei“ stellt die Mafia ein Drittel der Mitglieder.
Insofern sind wieder alle Blicke und Hoffnungen auf den neuen Papst Leo XIV. gerichtet. Wird er die Trennung des Vatikans von der Mafia durchsetzen? Schließlich kennt er die Verhältnisse Chicagos, wo er aufwuchs. Am Sonntag um 10:30 Uhr hält er im Petersdom die Messe. Auch stimmt er gekonnt die Lieder an. Nach dem Papstamt zeigt sich Leo XIV. nicht nur den 20.000 Messebesuchern im Dom, sondern auch den rund 30.000 Katholiken aus aller Welt vor dem Petersdom: Winkend und segnend vom Papamobil (ein Mercedes, der auch Stufen überwindet). Die Schweizer Garde regelt die Ordnung auf dem Peterplatz. Ein Geheimtipp, für alle die in diesem Sommer Robert F. Prevost aus der Nähe kennen lernen wollen. Sie werden von seiner großen Nase und seinem Gesichtsausdruck ohne Lächeln überrascht sein. ek
Foto: Eduard Kastner