Wolnzach im Festmodus

Dezember 17, 2024

Der Wolnzacher Weihnachtsmarkt wird von Jahr zu Jahr größer und schöner, ebenso die Beleuchtung drum herum. Die Ausschmückung mit Figuren, Bäumen und Bodenmulch reichte heuer bis zum Ende des Hopfenmuseums. Im Museum und im Rathauskeller trugen die Mitglieder des Kunst- und Hobbykreises zu einem breiten Angebot an Kunst und Geschenkartikeln bei, jeder Quadratmeter wurde genutzt. Dort können sich die Besucher aufwärmen. Die Ministranten schenkten Punsch aus. Bei den Ständen im Freien fanden sich auch Weihnachtsschnitzereien und Ähnliches, aber die Bewirtung durch die Vereine und sogar die Kindergärten dominierte. Ein Kinderkarussell rundete das Angebot für die Kleinen und die junge Familie ab. Alles war herrlich weihnachtlich dekoriert und die Lichterketten faszinierten, ergänzten den Lichterschmuck der Bäume und Durchgänge.

Die Buden begleiteten die Besucher vom Rathauskeller bis zum Hopfenmuseum. Es wurde viel daran gearbeitet bis zur Eröffnung am Freitag um 18 Uhr mit Bläsern und Kulturreferentin Jutta Winter. Auf einer Bühne hinterm Rathaus, dem Bühnenplatz im Zentrum schlechthin, traten an allen drei Abenden Gruppen mit Gesang und Musik auf, sorgten für den akustischen Anklang zum Weihnachtsfest. Eine perfekte Organisation, getragen vom Marktservice, zeigte, dass Wolnzach sehr wohl Tolles auf die Beine stellen kann. Schade ist nur, dass die viele Arbeit für nur ein Wochenende eigentlich zu viel Aufwand darstellt. Es sollte darüber nachgedacht werden, den Christkindlmarkt auf zwei Wochenende auszudehnen mit Standbesetzung auch an den Abenden zwischen den Wochenenden, wobei dann auch die Wolnzacher Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet wären. Dann wäre auch die Einbindung des Nikolaus mit Engeln des Wolnzacher Gewerbeverbands sinnvoller. Wer weiß sonst noch, dass ursprünglich der Wolnzacher Weihnachtsmarkt vom Gewerbeverband ausging?

Natürlich ist der Standbetreuungsaufwand dann ein Vielfacher, aber das Verhältnis von Aufwand zu Einnahmen für alle Vereine verbesserte sich. Wolnzach würde dann vermehrt von Auswärtigen besucht und Wetterkapriolen könnten besser ausgeglichen werden. In den umliegenden größeren Orten läuft der Christkindlmarkt über mehrere Wochenenden. Dort finden sich auch gewerbliche Stände, die ihre Leute bezahlen müssen. Es rechnet sich vermutlich erst mit einer längeren Standdauer. In den Großstädten erstrecken sich die Weihnachtsmärkte auf den ganzen Advent. Der Wolnzacher Christkindlmarkt kann in Angebot und Schönheit mit ihnen voll mithalten. Er würde dann auch bedeutender und trüge zur Bezeichnung „Markt Wolnzach“ und „Genussmarkt“ besser bei.

Das Zentrum Wolnzachs ist sicherlich der beste Standort. Auch die Geschäfte profitieren davon, wenn sie die Schaufenster beleuchten. Ursprünglich begann der Christkindlmarkt auf dem Brauereigelände, wo heute die evangelische Kirche steht. Dann wanderte er zum Volksfestplatz, wo die Verbindung zum Zentrum und den Geschäften völlig verloren ging. Aber es waren immer sehr schöne Stände darunter, das Begleitprogramm war damals schon sehr gut. Es fand sich sogar ein Streichelgehege mit echten Tieren. In der Volksfesthalle erhielten die künstlerischen Stände mehr Platz, als sie benötigten. Die schönsten Stände wurden prämiert. Es war eine Sonderveranstaltung vergleichbar mit der Show des Zirkus Tonelli.

Nun aber hat der Wolnzacher Christkindlmarkt seine Perfektion im Zentrum gefunden. Der Einsatz des Bauhofs zum Aufbau hat sich vervielfacht. Aus dem mehr innerörtlichen Ereignis wurde ein touristisch anziehendes „Format“. Die Wolnzacher genossen beides, aber mehr stolz sind sie auf den jetzigen Weihnachtsmarkt. Der Lärmpegel der feiernden Besucher ist deutlich niedriger, das Weihnachtserlebnis stärker und das Lichtermeer in seiner Einheit beeindruckend. Wolnzach hat einen der schönsten Weihnachtsmärkte Europas. ek

Foto: Eduard Kastner