Letzte Woche wies der Ifo-Index deutlich nach oben d.h. 9.000 Manager blicken zuversichtlicher in die Zukunft ihres Unternehmens. Das ist ein Durchschnittswert: Einige bleiben pessimistisch, doch der Anteil der optimistischen Branchen ist größer geworden. In der Börse ging diese ermutigende Nachricht leider unter. Die „Märkte“ blicken bereits auf die US-Präsidentenwahl. Das Patt zwischen Trump und Harris spitzt sich zu. Der Sieg wird hauchdünn ausfallen. Wenn Trump gewinnt, kommen neue Zölle u.v.m. Sollte er verlieren, wird es einen Aufstand seiner Anhänger geben, die sich einer zweiten „gestohlenen“ Wahl noch heftiger wiedersetzen werden als schon mit dem Überfall auf das Capitol.
Was aber auch positiv zu werten ist: Putin gelingt es kaum, auf die Wahl Einfluss zu nehmen. In Moldavien glückte ihm das wesentlich stärker. Die Entscheidung für Europa siegte sehr dünn. Aber immerhin: Würde die Manipulation des Kremls weggerechnet, hätte es eine viel stärkere Mehrheit für Europa gegeben. In Georgien hat das herrschende, pro-russische Regime selbst gezeigt, dass es Methoden des Kremls einsetzt. Wir leben in spannenden Zeiten, aber alle Indikatoren zeigen in die positive Richtung. Die EU ist mit der Wahl stabil geblieben. Dazu kommt die Einsicht, weitere bürokratische Belastungen für die Wirtschaft zu unterlassen. Es wird von den Kommissaren wieder auf Wirtschaftswachstum geschaut. Vielleicht arbeiten sie nun auch mehr mit marktwirtschaftlichen Kräften als regulatorisch. Auch von der Ampel-Regierung wird versucht, der Wirtschaft zu helfen. Zumindest wird kein weiterer Schaden hinzugefügt. Darin liegt die Ursache für den besseren Ifo-Wert. Und die deutsche Wirtschaft ist bestens aufgestellt, einmal vom VW-Konzern und der Bauindustrie abgesehen. Doch auch Volkswagen erkennt seine Schwächen auf dem asiatischen Markt. Sie werden überwunden. Friedrich Merz hat am Wochenende sein Wahlkampfprogramm verkündet. Die Wirtschaft applaudiert. Auch das gibt neue Zuversicht. Wir sind gerade an einer Wende. Die Presse stürzt sich auf negative Indikatoren, während die Wirtschaft sieht, dass es nicht weiter abwärts geht. So wurde die Steuerschätzung dramatisiert, obwohl im laufenden Jahr es keinen Rückgang der Steuereinnahmen gibt. Die Mäßigungen Lindners beziehen sich auf die Jahre, in denen er nicht mehr Finanzminister sein wird. Und immerhin: trotz vieler Krisen der Wirtschaft, sind die Steuereinnahmen bis heute ständig gestiegen. Auch das wird totgeschwiegen.
Die Probleme aus einer stagnierenden Wirtschaft sollen nicht klein geredet werden. Aber sie sind lösbar. Es braucht nur Fleiß, Ausdauer und Zielstrebigkeit. Bei weniger als 2 Prozent Inflation müssen die Tarifabschlüsse wieder moderat ausfallen. Und warum werden Rentner, die weiterarbeiten, bei der Sozialversicherung und der Lohnsteuer nicht auf halben Satz gesetzt? Dem Finanzamt und den Krankenkassen entstünde daraus immer noch ein Mehrgewinn. Die leidige Diskussion über das Renteneintrittsalter wäre damit beseitigt und der Markt entscheidet, wie lange jemand berufstätig bleiben will. ek
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