Dr. Regina und Dr. Andreas Strobl aus Lübeck wurden vom Dt. Hopfenmuseum mit dem Kelten-Römer-Museum eingeladen, um über ihre Arbeit zu berichten. Sie reinigen und ordnen Gruften, v.a. wenn sie durch Zerstörer, Plünderer oder klimatische Einflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sie wollen den Toten ihre Würde wiedergeben und den finanzierenden Nachfahren ein gutes Gefühl, für die Vorfahren gesorgt und die Familie wieder in Ordnung gebracht zu haben. Dabei kommen die Bestattungspraxen zu Tage. Für mehr als 200 Jahre wurden die Leichen in Hopfen gebettet, zumindest auf ein Hopfenkissen. Hopfen konserviert und hält Bakterien und Pilze fern. Der Beerdigungskult fußte auf der Vorstellung, dass am Jüngsten Tag alle Leichen wieder lebendig und vervollständigt würden. Dazu wurden sehr aufwendige Särge gefertigt. Luther fasste den Tod als Schlaf auf – bis zur Wiedererweckung. ek
Foto: Eduard Kastner