Kleine Edeka-Analyse

Januar 29, 2024

Den größten und best sortiertesten Supermarkt Wolnzachs bietet Edeka. Wer durch die Regale geht, erlebt ein wahres Schlaraffenland an Produkten. Der Markt zeigt, was die Marktwirtschaft leistet für den „Verbraucher“, noch dazu zu fairen Preisen. Dahinter steht die Zentrale in Gaimersheim, zuständig für Bayern Süd. Jede dieser Zentralen kümmert sich um Einkauf und Logistik, hat ein eigenes Management, ja sogar ein IT-Zentrum. Jeder Kaufvorgang wird in der Zentrale registriert und ausgewertet, steuert den Nachschub. Edeka ist genossenschaftlich organisiert. Wenn ein Name beim Firmenschild steht, ist er der Inhaber dieses Edeka-Geschäfts, das er leitet. Zugleich ist er Genosse, also Teilhaber am Gesamtsystem. Er kann eigene Produkte führen z.B. aus der Region. Den Rest liefert das System. Die Wolnzacher Filiale trägt keinen Inhaber-Namen, wird also von der Zentrale geführt.

Das Einkaufsvolumen aller Edeka-Läden ist so gewaltig, dass bei Edeka das Best-price-Prinzip gilt: Jeder Artikel ist nicht teurer als bei den Discountern, von Sonderaktionen abgesehen. Das wissen nur die, die ständig Preisvergleiche anstellen. Der normale Kunde beurteilt die Preise als fair. Andererseits erzielen die Discounter die Hälfte ihres Umsatzes mit Sonderaktionen, die in den wöchentlichen Beilagen angekündigt werden.

Edeka bildet aus. Hier addiert die Zentrale alle Lehrverhältnisse und kommt in Bayern an die 1.200. Bei der Gewinnung von Auszubildenden hilft die Zentrale. Für die Mitarbeiter bedeutet das Eingebunden-Sein in ein großes System Fairness bei Lohn und den Arbeitsbedingungen. Die Marktwirtschaft kann also auch so funktionieren. Der Gesamtverbund operiert wie ein Großbetrieb. Er untersucht laufend Marktchancen, kümmert sich um das Wachstum, gründet neue Filialen. Gaimersheim verfügt sogar über ein Team zur Planung von Filialen bis hin zur Architektur. So fließen immer die neuesten Trends ein.

Das Backhaus Wünsche gehört zu 100 % Edeka. Daneben unterhält Edeka eigene Fleischbetriebe. Der Verkauf über die Theke gehört zu den Grundprinzipien. Hier kann Edeka mit jedem Metzgergeschäft mithalten. So spielte sich eine Spezialisierung der Metzgereien zum Speisenzubereiter ein, wo Edeka nicht mitzog. Eine inhabergeführte Filiale könnte dies freilich schon. Die Zentrale bestätigt, dass Läden mit Namen lukrativer arbeiten als reine Filialen. Zudem erwirtschaften sie auch noch das Einkommen des Chefs. Die Käsetheke in Wolnzach ist im Ort einmalig. Laufend werden die Filialen kontrolliert und verbessert. Von den Inhabern kommen zusätzliche Erfahrungen, die allen Filialen zugute kommen. Und die Inflation, die bei Lebensmitteln besonders hoch war? Laut Zentrale in Gaimersheim haben sich alle Prozesse und Energiekosten stabilisiert, so dass weitere Preiserhöhungen nicht zu erwarten sind. ek

Foto: Mylene2401 / pixabay