Im Ausblick auf die Entwicklung des Marktes in 2024 ist es gut, sich auf positive Termine vorab zu stützen. Ja, am 08.Februar werden die Tonellis in voraussichtlich 5 Vorführungen wieder die Wolnzacher und ihre Gäste verzaubern. Das Programm des Zirkusses wird sich weit abheben von denen, die immer wieder am Ortsrand ihr Zelt aufschlagen. Darüber hinaus ist Tonelli mit anderen Shows wie Roncalli einfach nicht zu vergleichen wegen des örtlichen Bezugs, den Hobby-Darstellern, der Historie und den räumlichen Gegebenheiten. Wenn all diese Faktoren „eingespeist“ sind, zeigt sich durchaus eine Ehrerbietung von den Profis. In dieser Vorfreude und mit dem Erfolg des Wolnzacher Weihnachtsmarktes im Rücken müssen wir Probleme in der Gastronomie des Marktes angehen. Für das Sybosion ist ab Februar ein Nachfolger zu finden. Auch Kare Zeidlmaier in Rohrbach sucht einen Sternekoch. Der Vietnamese mit seiner guten Küche bräuchte Unterstützung. Als „Genussort“ muss Wolnzach auch mit genügend Plätzen aufwarten, wo ein Genuss möglich ist und in möglichst großer Vielfalt und Qualität.
Zweites Sorgengebiet: der Hopfenbau. Durch die geringeren Ernten erhielten die Pflanzer weniger Einkommen bei gleichzeitig gestiegenen Energie- und Pflanzenschutzpreisen. Für 2024 steht wieder ein trockener Sommer an. Wir erleben ein weiteres El-Nino-Jahr. Die Technik von Weathertec wird getestet, für den Einsatz im Hopfenbau in 2024 können wir uns aber noch keine Hoffnungen machen. So ist es gut, Flächenreduktionen sehr sachte anzugehen, um nicht im Herbst bezichtet zu werden, die Versorgungssicherheit der Brauwelt sei nicht mehr gegeben. Andererseits kann nur gebeten werden, die Tests der Weathertec-Technik bestmöglich zu unterstützen. Wenn wir es in 2024 nicht schaffen, die Regentechnik der Politik anzubieten, wird die Trockenheit für Hopfen, Land und Wald zum größten Problem werden mit laufender Verstärkung von Jahr zu Jahr.
Die Inflation gehört bereits der Vergangenheit an, doch die Gesamtwirtschaft ist noch nicht in den Tritt gekommen. So braucht der örtliche Handel und vor allem das Baugewerbe einen langen Atem. Die Geldnöte öffentlicher Einrichtungen werden größer, doch sind sie mit Vernunft lösbar. Es muss nicht jede Brücke sofort saniert werden, aber einstürzen sollte auch keine. Die zunehmende Kaufkraft wird sich auf die Wirtschaft auswirken, sobald die Zukunftsperspektiven positiv beurteilt werden. In Wolnzach ist die Wohnungsnot noch überschaubar. Die Geschosszahlerhöhung im Baurecht würde viele Verbesserungen bringen. Eigentlich können wir mit dem Status-Quo noch gut leben.
Die Politik vor Ort ist gerufen, Bürokratieblockaden zu lösen. „Macher“ sind wieder gefragt. Marktwirtschaft heißt die Lösungsformel für weiteren Wohlstand. Ständige Subventionen hemmen Veränderungen. Insofern sollte der Bürger froh sein, wenn er wieder mehr auf sich gestellt ist und Engpässe mit Kreativität überwinden muss. Die soziale Hilfe wirkt nur auf örtlicher Ebene, als direkte Unterstützung. Da gibt es freilich viel zu tun. Der Sozialstaat muss aus der Kommune heraus aufgebaut werden und nicht von oben im Gießkannenprinzip. ek