Am Freitag werden zwei Busse von Wolnzach zur belgischen Partnerstadt fahren: Für die Marktkapelle, Hopfenkönigin, Schützen, Politiker und Begleiter. Wolnzach wird so wie alle Jahre die größte Delegation zum Hopfenfest senden – und erhofft sich eine Sonderstellung wie früher. Nach Jahren des Stillstands strebt Poperinge die Normalität an, während in Wolnzach noch keine Entscheidung getroffen ist, ob der Historische Festzug in 2024 abgehalten wird, wozu dann die Belgier zu uns kämen. So wie es jahrelang als Usus galt. Poperinge hingegen hat 8 Partnerschaften zu pflegen. Alle kommen dieses Wochenende und die Organisation läuft wieder rund.
Normalerweise sendet auch der Wolnzacher Gewerbeverband eine Delegation nach Poperinge. Doch von den bisherigen Vorsitzenden konnte sich keiner durchdringen, daran teilzunehmen. Der übliche Festabend kann deshalb erst abgehalten werden, wenn die Poperinger Mitglieder des Vereins „Handel & Mehringen“ – nach Wolnzach kommen. Dafür wird in Poperinge geworben. Übrigens ist die Tochter des früheren Vorsitzenden und Hotelbetreiber Osteux nun Vorsitzende. Da können die Kontakte auf fruchtbaren Boden treffen. Catherine Osteux wird ein Geschenk aus Wolnzach bekommen. Noch ein Grande der ersten Begegnung der Gewerbetreibenden soll besucht werden: Pierre Kestelijn. Er feierte letzte Woche seinen 99. Geburtstag und erfreut sich noch guter Gesundheit.
Bürgermeister Jens Machold wird mit einem besonderen Geschenk anreisen: Eine große Hopfenknolle aus Ton, weiß lackiert, als Sockel einer Tischlampe, gefestigt von der Wolnzacher Künstlerin Nathalie Ponsot. So viel Hopfensymbolik wird keine andere Delegation bringen. Es fragt sich nur, wann sie übergeben werden kann, denn das bisherige Programm sieht am Sonntagvormittag nach der Messe und den Kranzniederlegungen nur die Krönung der belgischen Hopfenkönigin vor. Aber irgendwie müssen die Repräsentanten der acht Delegationen ja zu Wort kommen und ihre Geschenke austauschen. Die Wahl der belgischen Hopfenkönigin findet wie üblich in der Nacht zuvor statt: Ein langes Procedere mit vielen Quizz-Fragen, Filmen und Multimedia. Da könnte Wolnzach wieder einige Anregungen mitnehmen.
Eine der Hauptimpulse: den Ort mit Hopfenreben zu schmücken ist bisher nicht umgesetzt worden. Dabei entwickelt Poperinge damit so viel Charme, zieht Touristen aus dem ganzen Land an. Auch Schau-Handpflücken werden am Stadtplatz abgehalten. Eine große Zahl spezieller Hopfenprodukte hat das Poperinger Gewerbe entwickelt. Auch hier müssen Ideen für Wolnzach aufgenommen werden. Doch das Wichtigste ist die Pflege der Freundschaft und sind die Begegnungen daraus. Alle Teilnehmer werden begeistert vom Ausflug nach Flandern zurückkommen. Europa wird gelebt. Dafür erhielten die beiden Orte auch das Europa-Diplom in Straßburg. Eigentlich schade, dass solche Patentschaften von der Politik nicht mehr ins Leben gerufen werden. ek