Deutschland begehrt auf. Robert Habeck wollte den Hausbesitzern ein klimaneutrales Heizen verordnen. Eigentlich logisch aus Sicht der Grünen, doch die Umsetzung mit Wärmepumpen stieß nicht nur bei den Hauseigentümern auf Protest. Die Gemeinden führten ihre Fernwärme ins Feld, die natürlich auch nicht aus Wärmepumpen erzeugt wird. Geothermie wäre die Lösung. Doch viele kommunale Fernwärmen werden mit Hackschnitzeln erzeugt – wie auch in Wolnzach. Die FDP schaltete auf stur und wollte das Verheizen von Pellets und Hackschnitzeln nicht verbieten lassen. Warum es Habeck dann so wichtig war, den Gesetzesentwurf noch vor September durch den Bundestag zu bringen, bleibt ein Geheimnis
Womöglich glaubt Habeck nicht mehr an einen Fortbestand der Ampelkoalition. Der Kontrast zwischen Grünen und der FDP eskaliert immer mehr. Dabei vertritt die FDP die Position, die früher (und heute eher unterschwellig) die CDU/CSU einnahm, während die Grünen in Regierungsselbstbewußtsein glauben, die Welt retten zu müssen. Mangels Regierungserfahrung treten bei den Gesetzesentwürfen der Grünen auch grobe Fehler auf. So hat die FDP ein leichtes Spiel, sie zu entdecken und ihren eigenen Weg einzubringen. Kanzler Olaf Scholz fungiert nur noch als Moderator zwischen den Streithähnen und als wortkarger Kapitän. Habeck behält die Deutungshoheit. Doch nun fällt die Beliebtheit Habecks bei den befragten Deutschen und zieht seine Partei mit. Die AfD fängt viele Unzufriedene und Protestierende ein. Doch ist es absurd, daraus einen Führungsanspruch der AfD abzuleiten.
So ruderte Habeck zurück, gab die Altheizungen als Veränderungshotspot auf. Die radikalen Veränderungen gelten also nur noch für Neubauten. Aber wären da nicht auch die Fernwärme-Leitungen der Kommunen sinnvoll? Dadurch bekommen die Holz-Verbrenner wieder Oberwasser. Sie vertreten sowieso die Auffassung, dass das Verbrennen von Holz klimaneutral sein. Aber das stimmt nicht. Das CO2 wird jährlich gemessen. Holz entzog der Atmosphäre CO2 über viele Jahre seiner Entstehung, nicht aber in einem Jahr. Auch Waldbrände belasten das Klima stark. Die vielen Holz-/Pellets-Heizungen sind wie ein gewaltiger Waldbrand.
Auch Wärmepumpen sind nicht klimaneutral, selbst wenn der Strom, der sie betreibt, CO2-neutral erzeugt wurde (was nur zu 47 % stimmt, nach Abschaltung der Atomkraftwerke noch mehr, im Winter freilich deutlich geringer). Geheizt wird im Winter, also wenn die Solarenergie schwächelt bzw. ausfällt bei Schnee auf den Paneelen. Doch woher soll der Strom kommen? Eventuell steigt die Windkraft etwas an, doch das Defizit besteht. Es kann nur durch Gaskraftwerke – mit teurem LNG-Gas betrieben – oder Import von Atomstrom ausgeglichen werden, der dann sehr teuer wird. Noch dazu ist das Kühlmittel der Wärmepumpen ein PFAS-Produkt und gesundheitsschädlich, ja soll sogar von der EU verboten werden.
Die Neuheizungen bereiten also Habeck und den Grünen schon viele Sorgen und ungelöste Probleme. Vielleicht war dies der Grund, die Altheizungen auszuklammern und das Verbrennen von Hackschnitzeln und Pellets zu tolerieren? Mangels neuen Techniken und vor allem deren Erkenntnis sieht sich Habeck in einer Sackgasse. Wirft er womöglich deshalb hin? Wird er zum Königsmörder und nicht – wie einst – Lindner? Der deutsche Unmut beheizt diese Überlegungen. Nach den Hochgefühlen der Grünen mit immer neuen Wahlerfolgen kommt nun der Absturz, die ideologische Kapitulation. Die Modelle der Grünen gehen nicht auf, um das Klima zu retten. „Last Generation“ sind eine Demütigung für die Grünen – weshalb sie so hart verfolgt werden. Das Klima kann nicht mit den fünf Allheilbringern gerettet werden: Solar, Windkraft, Elektromobilität, Wärmepumpen und Wasserstoff. Sie schaffen es nicht, das 1,5-Grad-Ziel herzustellen. So fahren die Grünen gegen die Wand. Um damit ihre Beteiligung an der Regierung. ek