Das Atomkraft-Ende

April 17, 2023

Am Samstag wurden die letzten AKWs der Bundesrepublik abgeschaltet. Jubel bei den Grünen, denn sie entstanden aus der Anti-Atomkraft-Bewegung und sie erreichten ihr Ziel. Bedauern bei CDU/CSU und FDP, denn die Sicherheitsbedanken halten sie für unbegründet und die Herstellkosten von Strom aus dem laufenden Betrieb geringer als bei Gaskraftwerken. Gerne führen die Grünen an, dass der Atomstrom mehrfach teurer wäre als von Windparkanlagen. Diese Rechnung gilt nicht, wenn die Atomkraftwerke stehen und nur weiter betrieben werden. Deutschland ist das einzige Land, das sich völlig von der Kernkraft verabschiedet. Dabei ist unter Klimaschutzaspekten der Atomstrom CO2-neutral. Wenn die Atommüll-Belastung als nicht nachhaltig beurteilt wird, dann wird Umweltschutz mit Klimaschutz verwechselt.

Letzte Woche wurden noch einmal alle Argumente dafür und dagegen vorgetragen, doch jeder wusste, dass das Machtwort Scholz nicht umzuwerfen ist. Sonst hätte Scholz seine Glaubwürdigkeit in der Führung der Ampel verloren. Es genügen sowieso die übrigen Streitigkeiten in der Koalition, die natürlich auch beim Kanzler zusammen laufen, auch wenn er wenig dazu in der Öffentlichkeit spricht. Die CDU hat auch nicht die volle Überzeugungskraft, da Kanzlerin Merkel den Ausstieg verkündete. In der Folge stellte die deutsche Industrie die Forschung und Produktion von Atomkraftwerken ein. Alle EU-Länder müssen nun vor allem in den USA und Frankreich ihre Atommeiler bestellen. Und es sind gerade viele, die dies wegen des Klimaschutzes vornehmen.

War es „German Angst“, die Merkel bewegte, die Atomkraftwerke auslaufen zu lassen? Als Physikerin hätte sie eigentlich verstehen können, dass unsere AKWs sicher sind – vor Schlendrian wie in Tschernobyl oder vor Tsunamis, ja auch Erdbeben. Früher gingen wir auch davon aus, dass Uran begrenzt sei und der Weltstrombedarf nicht völlig aus Atomkraft abgedeckt werden könne, also sowieso irgendwann Schluss sein werde. Doch dann wurden Meiler entwickelt, die mit sehr wenig frischem Uran auskommen. Kalkar wäre 10.00 Jahre gelaufen. Aber er ging schon nach Merkels Entscheidung nie ans Netzt. Welch politischer Unfug!

Das Argument der Reststrahlung über 30.000 Generationen lässt sich schnell aushebeln. Es gibt Ansätze, die die Strahlung nur noch bis 100 Jahre bestehen lassen. Ein neuer würde die Entsorgung vor Ort vornehmen. Für ihn soll in Italien eine Versuchsanlage gebaut werden. Dann würde der Abbau stillgelegter AKWs viel billiger kommen und die Kosten betrügen nur einen Bruchteil der angesetzten Milliarde pro Anlage. Auch das Endlager und seine teure Suche würden sich erübrigen. Zudem hinterließen wir unseren nachfolgenden Generationen keine Belastungen. Andererseits würde dies den Bau neuer Meiler beflügeln. Hier beginnt der Richtungsstreit erneut. Vielleicht wird daraus verständlich, warum die Grünen nichts dazu beitragen wollen, die Atommüllentsorgung zu beschleunigen.

Doch wenn sie klug wären, würden sie die Entwicklung von „Free Energy“ vorantreiben. Sie wäre sehr günstig, klimaneutral und ungefährlich, auch wenn manche meinen, sie sei Teufelswerk. Diese Energiegewinnung aus Materie mittels Computer läuft auch vielen Industrieinteressen entgegen. Doch bleibt uns eine andere Wahl, wenn wir erkennen, dass mit Windkraft und Solarenergie nicht die Strommengen zu generieren sind, die für E-Mobilität, Wärmepumpen und Transformation der Industrie nötig werden? Damit hätte auch der Atomstrom endgültig ausgedient. Soll nicht doch die Demonstrationsanlage für „Free Energy“ aus der Türkei zu uns geholt werden, um die Physik dahinter zuzulassen und zu entwickeln?

Oder sollen sich die Chinesen in dieser neuen Technologie stark machen? Womöglich fehlt ihnen die Grundlagenphysik? Dabei wären gar keine Investoren nötig, nur Physiker, die die Weiterentwicklung mittrügen. Danach stünden alle Kraftwerkserbauer Schlange. Es wären auch keine teuren Leitungen vom Norden Deutschlands in den Süden nötig. Wir könnten alles aus der Portokasse finanzieren. Strom wird dort erzeugt, wo er benötigt wird. Und die Wasserstoff-Euphorie würde auf das nötige Maß gedämpft. ek