Zu kurz gesprungen

Juni 13, 2022

Der neueste Beschluss des Europäischen Parlaments zur CO2-freien Mobilität wird als Verbot von Verbrennungsmotoren bei Neuzulassungen in Europa ab 2035 interpretiert. Zu verständlich ist, dass beim Klimaschutz von der EU aufs Gas getreten wird. Die weltweite Emission von CO2 steigt weiterhin rapide. Ein Knick der Kurve oder zumindest ein Abflachen ist nicht feststellbar. Doch aus Sicht des Klimaschutzes wirkt die Abkehr von den Verbrennern wie ein Verzweiflungsakt. Woher soll der Strom für den favorisierten Elektroantrieb kommen? Die erneuerbaren Energien, v. a. Solar und Windkraft, können die Stromlücke nicht füllen.

Im Winter fällt Solar sowieso in unseren Breitengraden aus. Noch mehr Photovoltaik-Anlagen im Freien bringen auch zu wenig im Verhältnis zu ihren Flächen und Investitionen, verteuern den Strom über das ganze Jahr gerechnet. Wenn nun die Atomkraftwerke und bald auch die Kohlekraftwerke still gelegt werden sollen, müsste sich die Zahl der Windräder mindestens verzehnfachen, einmal abgesehen, dass an Land, v.a. im Süden, nicht immer der Wind weht und die Zuleitungen nach Süden von den sinnvollen Offshore-Windparks in der Nordsee nicht schnell genug gebaut werden.

Völlig ausgeblendet werden die Klimaschutzalternativen wie z.B. CO2-neutrale Treibstoffe. Sie können katalytisch aus landwirtschaftlichen Abfällen günstiger gewonnen werden als das heutige Erdöl. Es bedürfte auch keiner teuren Raffinierung. Eine Anfrage bei Klimaminister Robert Habeck ergab, dass er nicht weiß, wie groß die Vorräte an diesen landwirtschaftlichen Abfällen sind. Vielmehr negiert er sie. Doch klare Berechnungen zeigen, dass sie leicht ausreichen würden, das gesamte weltweite Fördervolumen an Erdöl zu ersetzen – und das auf unbestimmte Zeit, während die Vorräte im Boden begrenzt sind. Es ist also höchste Zeit, dass EU und Bundesregierung darüber aufgeklärt werden. Auch die Erdölkonzerne müssten begreifen, dass eine weitere Förderung von Erdöl und dessen Verbrennung die globale Temperatur so ansteigen lassen, dass die Erde keinen Lebensraum mehr bieten kann für 10 Milliarden Menschen.

Wenn dann noch vorgetragen wird, dass es unter Hochfrequenzen möglich ist, CO2 aufzuspalten in C und O2 und dass dran nur geringe Energie nötig ist, wird das schlichtweg nicht geglaubt. Die Physiker führen den Erhaltungssatz der Energie an. Patentjuristen stufen es als „Perpetuum mobile“ ein, was nicht sein darf. Natürlich bewegen wir uns hier in neue Bereiche der Physik bzw. der Relativitätstheorie. Mit geringem Aufwand lassen sich aber die bereits erzielten Ergebnisse der Spaltung nachvollziehen. Das müsste es uns aber wert sein. Denn nur so würden Flugzeuge und alle Fahrzeuge mit dem Verbrennen von CO2-neutralem Bio-Kraftstoff gar für das Klima arbeiten. Jeder Verbrenner würde wie ein Baum für das Klima wirken.

Experimente mit Wasserstoff ergaben vor über 30 Jahren bereits, dass Wasserstoff bei einer Explosion detoniert, wenn ein Ventilator läuft. Beim Crash eines Flugzeuges mit Wasserstoffantrieb bei der Landung würde den ganzen Flughafen zerstören. Im Wasserstoff-Hype will dies niemand wissen, geschweige denn dieses Experiment wiederholen. So werden Milliarden € fehlinvestiert in die Entwicklung von Wasserstoff-Antrieben für Flugzeuge und LKWs. Es kann ja schon beobachtet werden, dass ein brennendes Elektrofahrzeug beim Löschen mit Wasser eine riesige Explosionswolke auslöst. Die Ursache: Das Löschwasser spaltet sich in Wasserstoff, der dann seine ganze zerstörerische Kraft entfacht. Übrigens ist auch dort der Energieerhaltungssatz außer Kraft gesetzt. Diese Einengung der Möglichkeiten der CO2-neutralen Mobilität spricht um so mehr, sich mit Biokraftstoffen und anschließender CO2-Aufspaltung zu beschäftigen. ek