Im Ukraine-Konflikt

Januar 26, 2022

Das russiche Säbelrasseln geht weiter. Nun kommen Manöver im Schwarzen Meer hinzu. Auch der moskaufreundliche Ex-Präsdient Poroschenko wurde nach Kiew zurück gesandt, um das Land von innen zu spalten. Andererseits schlug sich Annalena Baerbock in Moskau besser als gedacht. Ihr kindlicher Mut bringt die hartgesottenen Politiker in Verlegenheit. Das Gespräch des US-Außenministers Blinken mit seinem russischen Kollegen Lawrow am Samstag wurde so vorbereitet.

Es wurde auch die Ursache des Truppenaufmarsches offensichtlich: Russland betrachtet die Ukraine als zu seinem Einflussbereich gehörig. Die Bestrebungen Kiews, in die Nato und wenn möglich die EU aufgenommen zu werden, laufen dem entgegen. Der Westen empfängt freilich die Ukrainer, die sich über das letzte Jahrzehnt von Moskau abgewandt haben, mit offenen Armen und pocht auf die freie Entscheidung jedes Landes, die Verbündeten selbst bestimmen zu können. Das ignoriert Machtpolitiker Putin. Ein Einfall Russlands in die Ukraine würde zwar keinen Nato-Einsatzfall auslösen, doch das Verhältnis zum Westen gänzlich zunichte machen. Als Konsequenz folgt, dass Europa den Import russichen Öls und Gases einstellt. Damit werden die Finanzen Putins stark unter Druck gesetzt. Putin wird dann versuchen, so viel Öl und Gas wie möglich an China zu verkaufen. Doch damit unterwirft sich Russland China. Staatschef Xi Jimping, der die Weltherrschaft anstrebt, hätte so einen Machtzuwachs. China als einziger Abnehmer würde Russland nicht viel Geld für Gas und Öl bezahlen, um Putin klein zu halten. Das kann sich Putin jetzt schon ausrechnen. Es wäre also für die europäischen Mächte besser, unter sich zu bleiben. Die Ukraine wird nicht zur Nato und nicht zur EU stoßen. Womöglich zieht die Nato Offensivwaffen aus Polen und den baltischen Staaten ab, durch die sich Russland bedroht sieht. Fairerweise muss festgestellt werden, dass sich die Nato an einige Abmachungen mit Russland nicht gehalten hat und eine Salamitaktik verfolgte. Mit der Kuba-Krise ist die derzeitige Situtation aber doch nicht vergleichbar. Präsident John F. Kennedy drohte der Sowjetunion mit einem Atomkrieg. Heute geht es nur um Öl und Gas.

Die Bedenken der USA gegen Nordstream II waren eindeutig: Europa soll nicht stärker von Russland energiepolitisch abhängig sein. Auch die Grünen wären froh, wenn Deutschland ohne das zusätzliche russische Gas auskäme. Durch seine Aggression wird Russland Nordstream II verspielen. So könnte die nie eröffnete Pipeline zum Friedenssymbol werden. Der ganze Ukraine-Konflikt offenbart, wie rückwärts gewandt die Sichtweise Moskaus ist. In Anbetracht der großen globalen Herausforderungen wie z. B. der Klimawandel, geht nur noch ein Miteinander. Womöglich begreift dies Peking früher als Moskau. Und eines wird immer klarer:

Öl und Gas müssen im Boden bleiben. Das Geschäftsmodell Putins hat keine Zukunft. Es sind also Innovationen nötig, den Strom durch Hochfrequenz aus Materie zu erzeugen oder die Kernfusion anzuwerfen. Die Ukraine als letztes Unterpfand der Macht Russlands? ek