Zu Beginn des dritten Jahres der Pandemie sei es angebracht, die Entscheidungen der Politik aus den gewonnenen Erfahrungen und Korrekturen zu beurteilen, selbst, wenn die Merkel’sche Bundesregierung aus dem Amt ist. Da sich der Winter 20/21 in der Bedrohlichkeit im drauffolgenden nahezu wiederholt, trotz – eines Anstiegs der Impfquote von 0 auf knapp 80 %, allerdings mit viel aggressiveren Mutanten – sei auch hier ein Rückblick von Wert.
Fehler 1: Ablehnung der Masken. Zu Beginn der Pandemie verneinten selbst die meisten Wissenschaftler das Tragen von Masken. Spahn lehnte zwei Angebote zum Maskenerwerb ab. Nach dem Umschwung hin zum Tragen von Masken fehlten sie zunächst. Es war die Zeit der Deals für mache Politiker. Bis FFP2 Standard wurde, dauerte es zu lange. Dann zahlte Spahn 6 € pro Maske für Ältere – ungeahndet.
Fehler 2: Auf die Nachverfolgung setzen. Doch die Gesundheitsämter waren schnell überfordert. Apps wie im Ausland wurden durch den Datenschutz stark eingeschränkt. Die Nachverfolgung funktioniert bis heute nicht so, dass sie die Ausbreitung der Pandemie verhindern könnte. Auch die Quarantäne der Ermittelten wird nicht genügend kontrolliert.
Fehler 3: Geschäftsschließungen. Der Shutdown des Einzelhandels verursachte riesige Schäden und Zuschüsse. Für die Unterbindung der Ausbreitung der Pandemie hätten Abstände und Masken völlig genügt. Selbst in den offen gebliebenen Läden kam es zu keinen Infektionen, wo das Hygienekonzept eingehalten wurde.
Fehler 4: Impfpflicht nicht eingeführt. Bei heute über 100.000 Toten, die mit Corona auf Intensivstationen starben, muss lapidar festgestellt werden, dass ab Einsetzen der Impfungen und der Bereitstellung von genügend Impfdosen mit der Impfpflicht hätte begonnen werden müssen. Den Impfgegnern wurde zu viel Raum in den Medien überlassen. Es fehlte an einer klaren Kampagne zur Aufklärung – bis heute. An der Impfung sterben nur sehr wenige Menschen. Ihnen stehen täglich Hunderte von Covid-19-Verstorbenen gegenüber. Mit der Impfung wären es nur 1 %.
Fehler 5: Keine Unterstützung der Antikörper-Medikation. Wenn Patienten bei ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ein künstliches Immunsystem in Form von wirksamen Antikörpern gegen Sars-CoV-2 erhielten, wäre die Belastung des Gesundheitswesens, v.a. der Intensivstationen nur 1 % des heutigen Zustands. Und es würden auch nur 1 % an Toten im Vergleich zu heute übrigbleiben. Studien der TU München bestätigten die Wirkung von Regeneron-Antikörpern vor der Delta- und Omikron-Variante. Bei ihnen müssten heute die von AstraZeneca und das bereits zugelassene Sotrovirmal verwendet werden. Dann könnten alle Krankheiten wieder so behandelt werden wie vor Corona. Es entfielen die Sekundärtoten aus der Blockierung der intensivstationen durch Covid-19.
Fehler 6: Gastronomie-Wechselbäder. Wären die richtigen Verhaltensweisen in den Gasthäusern aufgestellt und durchgesetzt worden, hätte die Gastronomie nicht geschlossen werden müssen. Wenn die Masken abgenommen werden, muss genügend Abstand zu anderen Gästen bestehen. Es können nicht Angehörige anderer Hausgemeinschaften nebeneinander sitzen. Das gilt auch für die Besetzung von Flugzeugen mit Getränkeausgabe.
Fehler 7: Mängel der Tests übersehen. Selbst ein PCR-Test hat nur eine Trefferquote von 90 %. Das „Testen, testen, testen“ hilft nicht so viel wie ursprünglich propagiert. Tests sind besser als keine Tests v.a. bei Symptomen. Die Gültigkeit eines PCR-Tests von 72 Stunden ist spätestens bei Omikron falsch. Bestenfalls die Hälfte wäre richtig. Auch Quarantäne-Anordnungen sind meist epidemologisch mangelhaft.
Fehler 8: zu schnelle Lockerungen. Im Herbst ´20 und ´21 überschlugen sich die Lockerungen. Dann liefen die Inzidenzen davon. Im Sommer ´21 hätte mit dem Boostern begonnen werden müssen. Der Abstand von 6 Monaten zur Zweitimpfung war falsch. Die Empfehlungen der ständigen Impfkommission kommen für die Praxis zu spät. Auch der Bundestags-Wahlkampf gab der 4. Welle zu viel Spielraum.
Fehler 9: Die Wirkung von Lüftungsgeräten. Es hätte wirksame Lüftungsgeräte gegeben, die mit UV-Licht oder Peroxid die Viren abtöteten. Doch die können sich nicht durchsetzen. Dafür werden für viele Millionen Euro Standardgeräte gekauft, deren Wirkung unter der einer FFP2-Maske liegt.
Fehler 10: Fehlende Erforschung von Late-Covid. Es trifft selbst Patienten mit einem leichteren Verlauf. Late-Covid mangelt es an Behandlungsmöglichkeiten, noch besteht ein Erkennen des Ablaufs. Das Leid der Patienten und der volkswirtschaftliche Schaden sind riesig. Warum kommt keiner auf die Idee, dass Late-Covid davon herrührt, dass Sars-CoV-2 in Gehirn geraten ist? Es braucht ein anderes System der Virendeaktivierung im Gehirn. Das Know-How der „Regionalen Chemo“ könnte in Einsatz kommen. 5 Millionen Euro an Forschungsförderung sind ein Witz. ek