Der Kampf gegen die 5. Welle

Dezember 20, 2021

Gerade wird in Berlin für die Impfungen gegen Sars-CoV-2 wieder viel Geld ausgegeben: 25 € pro Dosis. Im Sammeleinkauf der EU waren es noch weniger als 9 €. Die Sorge vor hohen Inzidenzwerten im Januar durch die Omikron-Mutante und damit einem Zusammenbruch der Krankenhausversorgung der Covid-19-Patienten ist berechtigt. Schon jetzt ist diese 5. Welle in Großbritannien zu beobachten. Interessanterweise wiederholen sich zweite und dritte Welle des Vorjahres. In der 4. Welle haben sich die Inzidenzen schon halbiert, um dann in der 5. Welle alle Rekorde erneut zu durchbrechen.

Inzwischen hat die Politik begriffen, dass mit Impfungen der Pandemie am besten begegnet werden kann und dass die immensen Sterbezahlen nur durch die Impfpflicht gedrückt werden. So hält Gesundheitsminister Karl Lauterbach Inventur. Die Impfpflicht erfordert eine genügende Versorgung mit Impfstoff. Wenn nun 30 Mio. Dosen fehlen, dann aus Sicht der die Impfpflicht. Glücklicherweise können die Impfstoffhersteller jede Lücke schließen – wenn ordentlich bezahlt wird. Mainz schwimmt im Geld und so wird es weitergehen.

Wenn Infektionen bei Doppeltgeimpften auftreten, ist zu fragen, wann die letzte Impfung erhalten wurde. Bei der Delta-Variante hält der Impfschutz nur 3-4 Monate, bei der Omikron-Mutante sind es 2-3 Monate, da der Schutz derzeit eh nur maximal 80 % beträgt. Das viele Boostern zu diesem Zeitpunkt ist also ideal, der Omikron-Welle im Januar zu begegnen. Aber wir müssen uns darauf einstellen, dass wir alle 3 Monate geboostert werden müssen. Die Anpassung des BionTech-Impfstoffs auf Omikron läuft. Aber Tests und Zulassung brauchen eben 3-4 Monate. Dann kann erst die Herstellung beginnen. 80 Mio. Dosen erfordern wenigstens 2 Monate. Im Mai beginnt also die optimale Abwehr von Omikron.

Doch es besteht eine zweite starke Flanke, die Belegung der Intensivstationen zu drücken: die Medikation mit Antikörpern z.B. von Regeneron zu Beginn der Krankenhauseinlieferung. Erste Studien zur Delta-Variante zeigten hohe Wirksamkeit. Die Antikörper von Regeneron sind mittlerweile zugelassen. Warum zögert die Politik mit Aufbau der zugehörigen Logistik? Es müssten jetzt schon Nachbestellungen erfolgen. Auch die medizinische Praxis zeigt sich als schwerfällig. Vielleicht versteht Lauterbach diese Waffe schneller und nutzt sie eingehend.

Eigentlich müssten jetzt die Anweisungen zur Behandlung an alle Krankenhäuser ergehen. Die Logistik wird hinterher hinken, aber es kommt Druck auf von beiden Seiten. Vielleicht sollten auch die Bürger aufgeklärt werden, dass sie diese Antikörper zur Therapie fordern. Wenn dieses Husarenstück gelingt, haben wir Spitzeninzidenzen, eine hohe Einlieferungsquote in Krankenhäuser, aber eine ebenso hohe schnelle Genesung und eine sinkende Beanspruchung von Intensiv, Beatmung und deutlich weniger Tote. In der Praxis wird der Einsatz dieser Antikörper optimiert. Mit Omikron könne freilich die Wirksamkeit etwas nachlassen. Aber dafür stehen weitere hoch effiziente Antikörper z.B. an der Uni Erlangen zu Verfügung. Sie sollten jetzt schon gefördert werden, damit sie in 6 Monaten zugelassen werden können. ek