Aus der Automobilwelt kennen wir den Turbolader – er potentiert die Kraft des Motors, lässt ihn zur Rennmaschine werden. Ähnlich müssen wir uns die Mutanten des Sars-CoV-2-Virus vorstellen. Sie stecken leichter an, zeigen schwerere Verläufe auch bei Jüngeren, und führen zu erhöhter Sterblichkeit, da es noch nicht gelungen ist, schwere Verläufe, medikamentös ausreichend zu versorgen. Die britische Variante erhöht so die Sterblichkeit um 73 %. Durch die Impfung der Älteren und besonders Gefährdeten wirkt sich bei ihnen die Variante in den Sterbezahlen wenig aus. Zum Vergleich: Würden wir ohne Impfung diese Variante vor Ort haben, würden mindestens 70 % mehr Ältere sterben als in der 1. Welle – manche Alten- und Pflegeheime würden regelrecht entleert, wenn eine Infektionswelle sie erreichte – ohne Impfung.
Die Älteren können also nicht schnell genug geimpft werden – auch mit Astra
Zeneca. Hier besteht nicht mehr Risiko als bei BionTech. Doch danach beginnt die Suche, wer sonst einen schweren Verlauf bis hin zu künstlicher Beatmung auf sich zieht. Hier tappt die Wissenschaft – wieder einmal – im Dunkeln. Es gab Risikopatienten z.B. bei Fettleibigkeit oder geschwächten Immunsystem. Doch diese Katalogisierung scheint nicht mehr zu reichen. Es bedarf intensiver Beobachtung und Auswertung vor Ort.
Schon stehen neue Mutanten vor der Tür: die brasilianische und die südafrikanische. Hier fehlen noch Daten über ihre Gefährlichkeit. Das dürfte nicht sein, aber das IP, sprich die Gesamtintelligenz, des westlichen Gesundheitssystems ist leider nicht hoch genug. Es reagiert so schwerfällig wie das menschliche Immunsystem. Impfungen verkürzen diese Reaktionen. Vielleicht gelingt es, auch Systeme mit neuen Lösungen zu impfen, den Beamtenstatus zu verlassen? Wenigstens sind die genetischen Daten in der Wissenschaft angekommen, können also getestet werden. Noch herrscht Entwarnung. Alle bisherigen Impfungen und Antikörper-Medikamente greifen. Es gibt freilich neue Infektionen bereits Erkrankter, die aber schwächer ausfallen. Die alte Infektion wirkt also wie eine Impfung.
So werden sich also Geimpfte doch anstecken, also dann auch andere anstecken. Der Verlauf der Krankheit bleibt überschaubar problemlos, aber es wäre sehr wichtig, diese Mutanten so gut auszugrenzen, wie es gerade in China gelingt, eine neue Welle zu verhindern. Einhergehen Quarantänen aller aus diesen Mutanten-Gebieten Einreisenden. Wenn nur wenige durchschlüpfen, beginnt der Turbolader zu zünden. Diese Mutanten breiten sich viel schneller aus als der Urtyp (auch so kann Darwin umgesetzt werden). Das wäre dann Welle 4, womöglich 5.
Hier die Impfgeschwindigkeit, dort das Eindringen der Turbolader-Mutationen. Leider ist diese Beschreibung keine Befürchtung, sondern Realität. Sie liegt in der Luft. Wir müssen die Grenzen im Flug- und Schiffsverkehr radikal kontrollieren. Die Quarantäne ist zu überprüfen, und zwar ständig. Negativtests aus diesen „Krisengebieten“ sind zu kurz gedacht, benötigen dennoch eine Ein-Wochen-Quarantäne. Eigentlich hätten unsere Virologen und Epidemologen diese Anweisung verfassen sollen. Aber wahrscheinlich schauen sie nur die Tagesschau.
Und nun setzen wir noch einen oben drauf. Mit steigender Verbreitung des Virus stellen sich neue Mutationen ein. Indien und Brasilien gehören hier an erster Stelle beobachtet. Was wäre, wenn eine mögliche Mutante noch viel aggressiver ausfiele? Womöglich dann die bisherigen Impfungen den schweren Verlauf nicht einmal verhindern könnten? Dann begänne alles wieder von vorne, allerdings mit einer vielfach höheren Sterbequote mit entsprechender Intensivbetten-Überlastung. Wir sollten jetzt schon vorbereiten, wie eine komplette Isolierung eines Landes gegenüber allen anderen Ländern, mit Quarantäne-Schleusen, zu organisieren ist. ek