Schneller als erwartet werden nun die Arztpraxen v.a. der Hausärzte für die Impfungen gegen Covid-19 herangezogen. So können sie die nötige Priorisierung umsetzen: Es sollen die hoch Gefährdeten vorab geimpft werden wie Transplantierte, Herzoperierte, Dialyse-Patienten, Krebskranke und Bettlägrige. Schließlich wohnen 90 % der Alten zuhause und nicht in Altersheimen. Sie sind ebenso gefährdet. Damit nimmt die Bürokratie stark ab. Der Impfaufwand sinkt dramatisch. So könnten mindestens 5 Mio. Patienten pro Monat in den Praxen geimpft werden – wenn der Impfstoff geliefert werden kann.
Aus technischen Gründen werden die Hausärzte vor allem die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson erhalten, also nicht die bei -70°C tiefgefrorenen. Aber vielleicht spielt sich auch bei diesen ein praktikables Auftauen in kleinen Stückelungen ein? Denn nicht alle Patienten wollen mit AstraZeneca geimpft werden. Auch muss befürchtet werden, dass der soeben zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson erst in Mengen zu uns kommt, wenn die USA durchgeimpft sind, sprich Ende Mai. Bei AstraZeneca wurde das mühsam erreichte Vertrauen durch die Blutgerinnsel in Dänemark und Österreich nach der Impfung wieder tief erschüttert. Auch wenn nur eine Charge betroffen ist, so dürfte das bei einer GMP-Produktion nicht auftreten. Aber vielleicht wurde der Auslieferungsdruck durch Politik und Aktionäre doch zu groß?
Das Impfen steht im Wettlauf mit der dritten Welle, also erneut ansteigenden Infektionszahlen. Durch die englische Variante von Sars-CoV-2 müssen sie steigen – sie ist fast doppelt so ansteckend und auch um 64% tödlicher (Einzelberechnung einer britischen Studie). Diesen Anstieg an Todesfällen könnten neue Medikamente gegen Covid-19 verhindern. Für 400 Mio. kaufte Spahn Antikörper aus den USA ein. Ein kleines Kontingent durfte die USA verlassen. Doch es wiehert der Amtsschimmel, selbst in Unikrankenhäusern. Weil die Zulassung für die Covid-19-Erkrankung vor dem Krankenhausaufenthalt erfolgte, wenden die Kliniken die Antikörper nicht an. Durchblickt denn niemand im Gesundheitssystem, dass diese Antikörper dasBeste sind, das wir zur Behandlung von Covid-19-Patienten haben? Sie wirken selbstverständlich auch im ersten Abschnitt der Krankenhausversorgung. Es muss nur die Dosierung erhöht werden. Erst wenn die Krankheit fortschreitet, es Komplikationen gibt, wie z.B. Blutgerinnsel, dann können diese mit Antikörpern nicht mehrbehandelt werden. Warum wird die Handhabung der US-Antikörper nicht von den USA abgeschaut?
Generell wird zu wenig über die deutschen Grenzen geblickt. In Israel beginnt bereits ein normales Leben. Die Amerikaner wollen dies bis zum Unabhängigkeitstag erreichen. Auch die Briten kommen mit ihrer Mutante schon gut zurecht. Sicherlich folgt dort bald der Systemwechsel: Es zählen nur noch die Krankenhausbelegung und die Covid-19-Todesfälle. Der Inzidenzwert verliert seine Bedeutung zum Schutz des Gesundheitswesens. Mittlerweile ermittelten Wissenschaftler auch die typischen Ansteckungsherde und was jede Maßnahme für sich bringt. Hier muss mehr kommuniziert werden, damit die Falschmeldungen leicht durchschaut werden können und Verschwörungstheorien kein Gehör finden.
Und die Provisionen an Bundestagsabgeordnete für die Vermittlung von Deals? Es sind keine Einzelfälle, sondern es liegt am System. Ohne politische Beziehungen kommt kein Unternehmer, der Masken produziert, nicht dran, bleibt auf seiner Produktion sitzen. Die drei Bauernopfer wurden durch die Wahlkämpfe aufgedeckt und vom politischen Gegner ausgenutzt. Wenn alles so klar verwerflich erkannt worden wäre, dann hätte ein ehemaliger bayerischer Justizminister doch keinen Vertrag für einen solchen Deal ausgearbeitet, der ja eigentlich sittenwidrig wäre? Warum braucht es solche Verträge? Sind sie üblich? Dann wäre es doch einfacher, die Deal-Verträge der Gesundheitsbehörden durchzugehen, insbesondere auf Bundes- und Landesebene, also auf Selbstanzeigen zu hoffen. Sie fallen doch genauso vernichtend aus wie eine spätere Aufdeckung. ek