Im Corona-Sommer

August 18, 2020

Nach den Shutdown-Monaten und den vorsichtigen Lockerungen, der Rückkehr der Reisefreiheit, Videokonferenzen, Home-Office, schwindelerregender Neuverschuldung der Staaten und EZB möchte jeder zur Normalität vor Corona zurückkehren. Doch steigende Infektionszahlen verdeutlichen, dass das Virus noch voll unter uns weilt und sich immer noch schnell ausbreiten kann. Schon geben die Gesundheitsämter offen zu, dass sie die Nachverfolgung von Kontakten bei einem neuen Infektionsherd nicht effizient genug vollbringen können. Die Aufzeichnungen der Gastwirte also mehr Schikane als Hilfe im Falle X?

Auch die Corona-App verschwand von der Aufmerksamkeit. Die geringen Fallzahlen geben keine Reaktionsketten frei. Niemand weiß, ob diese App also wirklich nützt. Es wird viel getestet. Doch die Sinnhaftigkeit wird bezweifelt. Eine effiziente Strategie sieht anders aus. Sicherlich werden sich nur wenige Reiserückkehrer untersuchen lassen, insbesonders wenn sie nicht aus sogenannten Krisengebieten kommen. Bei allen Beerdigungen wird ab Grab der Mindestabstand nicht eingehalten, noch Masken getragen. Und das unter kirchlicher Aufsicht. Die Fluggesellschaften haben sich gebessert. Die Maskenpflicht in den Schulen scheint angekommen zu sein, nicht jedoch in den Kindergärten. Dabei finden es die Kleinen cool, Masken zu tragen und die Erwachsenen zu imitieren.

Noch schlimmer muss eine Masken-„Erschöpfung“ festgestellt werden. Gespräche zwischen Geschäftspartnern finden ohne Masken statt, wenngleich mit Abstand. Derweilen stehen die Kunden von Bäckereien und Metzgereien immer noch geduldig im Freien an und warten, bis der Vorkunde herauskommt. Bei den Gastwirten hat indes schon wieder ein Auffüllen von Tischen mit beliebigen Gästen begonnen. Der Umsatz muss her. Es kann nun also der Gast nur auf Vorsicht gehen. Generell wäre es angesagt, sein Verhalten weiter so bewusst auszurichten wie zu Beginn der Lockerungen. Die Distanz und die Maskenhygiene müssen eingeübt sein.

Der frisch verkündete Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, wurde von den Parteilinken akzeptiert, weil er in der Corona-Krise eine gute Figur abgegeben hat. Bei der CDU/CSU findet das Schachern um die Kandidatennominierung auch auf diesem Feld statt. Fast täglich übertrumpft Markus Söder in der Corona-Strategie seinen Kollegen Armin Laschet. Die anderen sind aus dem Rennen. Evtl. rechnet sich Gesundheitsminister Jens Spahn nach der Panne in Bayern neue Chancen aus. Er sitzt an der Quelle. Mal sehen, wen die Grünen ins Feld schicken? Er wird keine Corona-Praxis vorweisen können – bis auf Winfried Kretschmann. Unser nächster Kanzler?

Die Zulassung eines Impfstoffs durch Putin war ein politischer Schachzug, der freilich schief ging. Vielmehr sank das Ansehen Putins. Er steht als medizinischer Dilettant da. Es ist interessant, wie die Meinungshoheit durch den Westen beherrscht wurde. Noch klarer wird dies im Libanon. Mittlerweile wissen alle Insider, dass die Israelis das Ammoniumnitrat gezündet haben: mit einer Bombe, die im Keller des Lagers explodierte. Es ging ein Machtgerangel zwischen der Hisbollah und Israel voraus. Der israelische Geheimdienst ermordete einen Hisbollah-Führer. Daraufhin wollte die Hisbollah Ammoniumnitrat, das in Haifa/Israel lagert, hochgehen lassen. Doch die Israelis kamen ihnen in Beirut zuvor. Trump soll gejubelt haben. Die Sicherheitswarnungen im Juli kamen vom Militär. All das wird nie mehr in die Öffentlichkeit kommen. Keiner wird die Aufklärung mehr fordern. Die Meinungshoheit liegt bei den Israelis. Dagegen nimmt sich die Corona-Krise doch noch zivil aus, zumindest in unserem Land, ja ganz Europa. ek