Der neue Kreistag genehmigte als einer seiner ersten Beschlüsse den Wirtschaftsbeirat Pfaffenhofen mit neuer Zusammensetzung, Führung und Satzung. Das bezeugt nicht nur ein klares Votum pro Wirtschaft, sondern auch eine wirtschaftliche Weisheit der bunten Koalition. Die Corona-Krise wird viele heimische Unternehmen in Bedrängnis bringen und da zählt der Rat der Unternehmer umso mehr. Noch dazu trat Bernd Huber, Ehrenvorsitzender, wieder aktiv in den Vorstand des Wirtschaftsbeirats ein. Er beherrschte in der Finanzkrise 2008/09 das Krisenmanagement mit den Banken vor Ort. Am runden Tisch konnten einige Firmen gerettet werden, wurden bürokratische Erfordernisse hintangestellt und gesunder Pragmatimus bewiesen. So kommt Bernd Huber zum richtigen Augenblick zurück.
Prof. Claude Herion, der vorhergehende Vorsitzende, Wahl-Wolnzacher und Aushängeschild der ehemaligen Wolnzacher Wirtschaftsförderung, schied aus dem Wirtschaftsbeirat aus. Er übertrug die Firma Herion an die Geschäftsführer
der Wolnzacher Linner GmbH und lebt bereits in München. Von dort will er in die USA ziehen, sein Glück neu versuchen, evtl. auch mit Abstecher nach Brasilien. Wir werden ihn weiter verfolgen. Mit Corona und Trump sind die USA wirtschaftlich ein schwieriges Pflaster geworden. Personell und per Satzung ist der Wirtschaftsbeirat Pfaffenhofen, der sich zukünftig „Wirtschaftsrat Pfaffenhofen“ nennt, mit dem Regionalausschuss der IHK verflochten. Vorsitzender Eduard Kastner und IHK-Geschäftsführerin Elke Christian gehören dem Wirtschaftsrat an. So werden die Aktivitäten beider Gremien koordiniert. Zur Krisenbewältigung kann das nur von Vorteil sein, wobei die Rollen auch verschieden sind. Vor Ort agieren Bernd Huberund KUS, während die IHK die nötigen Komponenten außerhalb des Landkreises beeinflusst zum Wohl der Landkreis-Unternehmen. Um diese Konstellation wird der Landkreis Pfaffenhofen in Bayern bewundert. Die enge Verflechtung von Politik und Banken bewährt sich wieder einmal, gerade für den Mittelstand.
Die Unternehmer im Landkreis sollen sich nun aktiv an die beiden Vorsitzenden mit Existenzproblemen wenden. Es kann zwar nicht die Abhängigkeit von Automotive-Zulieferern von Audi und BMW gelöst werden, doch zweite Standbeine aufzubauen und die nötige Unterstützung dafür zu bekommen, ist sicher Gebot der Stunde. Es geht um Arbeitsplätze und Arbeitslosigkeit. Die klare Positionierung von Landrat Albert Gürtner in der 1. Sitzung des Wirtschaftsrats gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus. ek