Nach den größten Befürchtungen kam es nun doch zu einer Mindestbesetzung der Helfer beim Andrehen der Triebe. Der Transport der ausländischen Unterstützer exklusiv per Flugzeug stellte sich immunologisch als Rohrkrepierer heraus: Eine höhere Ansteckungsrate als im vollbesetzten Flugzeug ohne Mundschutz gibt es nicht. Auch das Warten beim Einchecken vermisst Abstandsregeln. Der Rücktransport auf gleichem Weg ist absurd. Da wäre die Bahn noch ungefährlicher. Mal sehen, wieviele sich aber tatsächlich infizierten und wie sich das auf den Höfen ausbreitete. Vielleicht hat die Hallertau im Ansteckungsglücksspiel auch mal gewinnen können.
Der lang ersehnte Regen kam die letzten Tage auch hinzu. Leider fiel er in vielen Bereichen der Hallertau nicht stark genug aus. So gehen die Pflanzen belastet in die Saison. Von einer normalen Ernte spricht sowieso niemand mehr. Bis zum August rechnen wir aber mit problemloser Einreise der ausländischen Arbeitskräfte. Zumindest diese Seite bereitet nicht mehr die großen Sorgen, wenn auch die Zahl der treuen Hofmitarbeiter aus dem Osten schwindet, einerseits durch die Interruption Seehofers, andererseits altersbedingt. Doch der Osten ist noch tief. Wir müssen Saisonarbeiter außerhalb der EU anwerben und ihren Aufenthalt regeln.
Die belasteten Pflanzen werden empfindlicher auf Schädlinge reagieren, so dass mit einen erhöhten Pflanzenschutz zu rechnen ist. Hier zeigen sich aber immer größere Lücken bei den zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Industrie vernachlässigt die Sonderkulturen, da sie nicht das große Geld erwirtschaften. Wird die Erarbeitung neuer Pflanzenschutzmittel deshalb bald eine staatliche Einrichtung übernehmen müssen? Muss Hüll ausgebaut werden? Die Produktion der Mittel nach der Zulassung werden kleinere Unternehmen gerne übernehmen. Mit der staatlichen oder halbstaatlichen Forschung kann auch die Öffnung zum biologischen Pflanzenschutz schneller erreicht werden. Der gesellschaftliche Druck auf die „giftspritzenden Landwirte“ kann damit abgebaut werden. Gebt den Hopfenpflanzern die richtigen Mittel zur Hand! An der fachgerechten Ausbringung wird es gewiss nicht hapern.
Das Problem Trockenheit und Dürre bleibt unvermindert bestehen. Da es alle Bereiche der Landwirtschaft und auch die Forstwirtschaft trifft, sollte endlich die Technik von Weathertec eingesetzt werden. Damit kann ökologisch unbedenklich so viel Regen heruntergeholt werden als benötigt. Leider verlangt Geschäftsführer Dr. Fluhrer noch zuviel – rund 9 Millionen allein für die Hallertau. Seine Investoren wollen ihr vorgestrecktes Geld schnell wieder zurück. Aber kann dies nicht auch der Staat übernehmen, um so diese Technik deutschlandweit, ja sogar europaweit einzusetzen? In Jordanien, dem zweittrockensten Land der Erde, wird die Technik zur Zeit vorgeführt. Leider ist der Luftverkehr eingestellt. Aber es gibt in Jordanien die Aufklärungsstaffel der Bundeswehr. Kann nicht eine Bundeswehrmaschine die benötigten Politiker und Verbandsvertreter dorthin bringen? Das mit der
Rückkehrer-Quarantäne kann dabei gleich mit gelöst werden durch entsprechende Hygiene- und Abstandsregeln. Es soll auch schon genügend Tests auf Sars-CoV-2 geben. ek