Grund und Boden sind nicht mehrbar. Doch es geht um den bebaubaren Anteil, der von der Politik bestimmt wird. Es gelingt heute nicht mehr, den Bedarf völlig zu befriedigen, weshalb vor allem in wirtschaftlich starken Regionen der Wert des Bodens und des Wohnens steigt. Dabei reagieren die Kommunen unterschiedlich. Einige weisen schnell neue Bauflächen aus und können so die Preise beeinflussen. Doch gute Lagen werden überrannt. Bei restriktiven Gemeinden mit hoher Nachfrage klettern die Preise unverhältnismäßig. Dazu gesellt sich die Spekulation. Ein Grundstückseigner gibt seinen „Schatz“ ab, wenn seine Preisvorstellungen erfüllt sind.
Ein Großteil des Wachstums der westlichen Hallertau wird von den Automobilherstellern und ihren Zulieferern bestimmt. In Ingolstadt ist dies offensichtlich. Der Radius des „Autolandes“ beträgt ca. 80 km. Auch Wolnzach fällt darunter. Hier schneidet sich der Radius mit dem zweiten starken Autohersteller BMW in München. Die Autohersteller führten bis vor kurzem die Lohntarife an, ja die Hochkonjunktur der Automobilriesen schien lange als dauernd. Entsprechend sahen sich viele Mitarbeiter nach Eigenheimen im Umkreis ihres Arbeitsplatzes um. Nach Wolnzach zogen aber auch Mitarbeiter anderer großer Unternehmen mit Standorten rund um München. Auch sie feierten eine ungewohnt lange Serie guter Jahre. Der Arbeitsmarkt ist immer noch leergefegt. Doch die große Nachfrage nach Arbeitskräften lässt nach.
Aus dieser Analyse können die weiteren Grundstückspreise des Marktes beurteilt werden. Das Angebot ist immer noch knapp trotz ausstehender Ausweisung der Glandergasse. Zum anderen sind auch 200 – 300 Parzellen bei der allgemeinen Mobilität eine kleine Menge. Die Grundstückspreise in Wolnzach werden auf jeden Fall stabil bleibe. Doch für Steigerungen fehlt der gesamtwirtschaftliche Druck. Quadratmeterpreise über 500 € sind stark vom Standort abhängig. Unlängst gab es noch Grundstückseigentümer, die 200 € pro Quadratmeter binnen eines Jahres aufschlagen wollten. Diese Zeiten sind vorbei. Auch wenn die Grundstücksflächen reduziert werden, kommen hohe Ersteinstandskosten zu solchen Preisen heraus, die sich viele nicht mehr leisten können. Selbst bei Einheimischenmodellen erreichen viele ihre Verschuldungsgrenze.
Wir sind freilich noch weit von einer sogenannten Preisblase entfernt. Mit etwas Glück driftet die bayerische Wirtschaft nicht in die Rezession. Die Beule der Konjunktur bleibt eher klein. So wird es kaum emotionale Verkäufe geben. Vielmehr schüren Grüne die Kampagne gegen zu hohen Landverbrauch. Das trifft die Ballungszentren. Wolnzach liegt zwischen mehreren. Allerdings wird die Nachfrage aus dem Norden durch die Audikrise die Preisentwicklung dämpfen. Dies dürfte auch als „gesund“ angesehen werden. So konsolidieren sich die Grundstückspreise, kommt es zu keiner Überhitzung. Abgabewillige Grundstückseigentümer werden ihrerseits auf die Bremse drücken. Der Markt bleibt stabil nach unten. Für weitere Preissprünge nach oben gibt es keine Rechtfertigung. Die Phase der Konsolidierung wird über 2020 hinaus anhalten. ek